Vergangene Woche senkte die KfW noch einmal die Zinsen auf breiter Front. Doch es scheint, dass hinter den Türen der Notenbanken nach dem richtigen Zeitpunkt für die Zinswende gesucht wird. Durch die enorme Liquidität haben fast alle Anlageklassen neue Höchststände erreicht: Anleihe-, Aktien-, Rohstoff- und Goldkurse. Viele Anlageentscheidungen beruhen schon jetzt nicht mehr auf Vernunft, sondern werden von technischen Faktoren getrieben, die ihre Ursache in der Null-Zins-Politik der Notenbanken haben. Wenn die Notenbanken nicht mittelfristig die Kontrolle verlieren wollen, dann werden sie schon in den nächsten Monaten anfangen müssen, die Überschussliquidität wieder einzusammeln und die Leitzinsen hoch zu nehmen.
Der Zeitpunkt für betriebliche Investitionen könnte damit günstiger kaum sein. Unternehmen sollten jetzt ihre Investitionspläne prüfen und nicht mehr auf fallende Zinsen spekulieren. Unternehmen können den Zinsrückgang konsequent nutzen und mit langen Zinsbindungen Kalkulationssicherheit schaffen. Dabei sollten systematisch die Vorteile staatlicher Förderungen ausgeschöpft werden:
- Sicherheit durch lange Laufzeiten und Zinsbindung
- Freie Cash-flows durch tilgungsfreie Anlaufjahre und dadurch Aufbau von Eigenkapital
- Risikoentlastung in Form von Bürgschaften, Nachrangabreden oder Haftungsfreistellungen
Als Tendenz erwarten wir mittelfristig wieder steigende Zinsen.
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