Die Kreditklemme kommt mit einem time-lag
Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands stieg im Dezember. 44,3% der befragten Unternehmen beklagen eine restriktive Kreditvergabe der Banken. Dies ist mit der höchste Wert seit Ausbruch der Finanzkrise. Von einer Entspannung auf den Kreditmärkten kann also keine Rede sein.
Nachfolgend finden Sie die Prozentanteile der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, die angeben, die Kreditvergabe sei „restriktiv“:
Quelle: ifo Konjunkturtest, eigene Erstellung
Auch für die Banken wird es immer schwieriger ausreichend Kredite zur Verfügung zu stellen
Die aktuelle Diskussion über die Vorschläge des Baseler Ausschusses zur Basel II-Reform und die entsprechenden Auswirkungen auf deutsche Finanzinstitute tut ein Übriges. Die „Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen“ kommentiert das so:
Die Bedingungen an das Eigenkapital, die einzuhaltenden Eigenkapitalgrenzen und auch die Liquiditätsforderungen werden spürbar verschärft. Eine höhere Verlustbeteiligung vor allem auch an laufenden Verlusten, geringere Renditemöglichkeiten und härtere Vorschriften an die Liquidierbarkeit von Assets werden es den Banken schwieriger machen, frisches oder zusätzliches Kapital aufzunehmen.
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Ich rate Unternehmen sich frühzeitig ausreichend Betriebsmittel zu beschaffen und Investitionen rechtzeitig durch zu finanzieren. Hierfür hat bereits die KfW ihr Sonderprogramm umgestaltet. Fördermittel aktuell berichtete (hier).
und auch diese Verbesserungen werden die Probleme nicht ansatzweise lösen. Für die Banken ergeben sich keine weiteren Anreize für die Nutzung dieses Programms. Und bei den Unternehmen verschlechtert sich das Rating zunehmend. So bleibt der Flaschenhals Hausbank für viele Unternehmen eine nicht zu überwindende Hürde. Notwendig erscheint ein leichterer Zugang zu Eigen- und Mezzanine-Kapital. Doch trotz der Ankündigungen im Koalitionsvertrag ist bisher nichts passiert..